Analytische Gruppentherapie

Dauer: 80-120 Doppelsitzungen à 100 Min.bei einer Doppelsitzung pro Woche - maximale Teilnehmerzahl 8 Personen, Gesamtdauer ca. 2-3 Jahre 

Methode: Im Rahmen einer kontinuierlich stattfindenden Gruppe mit konstanter Besetzung werden unbewußte pathogene Konflikte erfaßt und durch die - für die analytische Arbeit typische - Bearbeitung von Assoziationen, Übertragungen und Widerstand gelöst. Grundlegend ist hierbei ein Klima von Offenheit, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung, das u.a. auch über die verbindlichen Gruppenregeln hergestellt wird: Alle GruppenteilnehmerInnen verpflichten sich zum absoluten Stillschweigen über das, was in den Sitzungen gesprochen wird. Zusammentreffen einzelner Gruppenteilnehmer außerhalb der Gruppensitzungen sollten so weit wie möglich vermieden oder in der Gruppe zur Sprache gebracht werden. Ebenso wichtig ist die möglichst ununterbrochene Teilnahme an den Sitzungen.
Im sozialen Mikrokosmos einer Gruppe findet häufig eine unbewußte Wiederholung der Familien- und Geschwistersituation statt, die exemplarisch für Konflikte in allen anderen Beziehungsbereichen steht. Durch die Konfrontation des Selbstbildes mit dem durch die anderen TeilnehmerInnen erlebten Fremdbild können sog. blinde Flecken der Bearbeitung zugänglich gemacht und persönlicheVeränderungs- und Wachstumsprozesse eingeleitet werden. Zum einen findet eine Analyse des Einzelnen in der Gruppe statt, wobei die Gruppe Verstärkerwirkung hat, zum anderen wird die Gruppe als Ganzes und die Beziehung Therapeut - Gruppe analysiert. Ein wesentlicher Aspekt der therapeutischen Gruppe besteht darin, dass die TeilnehmerInnen sich mit ihren Problemen bei anderen wiedererkennen, ihr Wahrnehmungsspektrum erweitern, Konflikte austragen und korrigierende Beziehungserfahrungen machen können. Neurotische Störungen und psychische Desorganisationen können dadurch aufgelöst oder zumindest deutlich reduziert werden. Für Situationen, in denen von einem Gruppenmitglied ein Problem in der Gruppe nicht angesprochen werden  oder adäquat gelöst werden kann, stellt die Kasse ausdrücklich eine geringe Anzahl von begleitenden Einzelstunden zu Verfügung. Ziel der Gruppenarbeit ist unter anderem, dass die TeilnehmerInnen eigene Blockierungen erkennen, ihre Handlungsmuster verändern und erweitern, vermehrt Verantwortung für sich und ihre Bedürfnisse übernehmen und damit im sozialen, beruflichen und intimen Bereich kompetenter und zufriedener werden. 

N.b.: In manchen Fällen könnte auch die nachfolgende Ergänzung einer Einzeltherapie durch eine Gruppentherapie indiziert sein.